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Geschichtlicher    Hintergrund

 

Adelyne Cross-Eriksson kam 1950 nach Schweden. Mit sich brachte sie die Erfahrung aus ihren Jahren als Künstlerin und Pädagogin. In Chicago war sie an die Neue Bauhausmethode gebunden gewesen - jene Schule, welche die Ideen der deutschen Bauhausbewegung weiterentwickelt hatte. Die deutsche Bauhausschule hatte einen einzigartigen Einfluss auf Formgebung und Architektur seit den 1920ern. Die Erfolge beruhten vor allem auf radikalen Problemanalysen und unkonventionellen Lösungen. 

Die ideologischen Strömungen der 1960er Jahre überschnitten sich vielfach mit der Bauhauspädagogik. Ausgehend davon baute Adelyne die Pädagogik auf, die sich später "Levande Verkstad" - "Lebende Werkstatt" nennen sollte.

 

Adelyne war selbst Künstlerin und in den USA der 1930er bekannt als Mitglied einer Gruppe von sozial engagierten MalerInnen. 

Ihre Vorbilder waren die großen mexikanischen Künstler Siquieros, Orosco und Riviera. Ihrer Ansicht nach sollte jedes Kunststudium die Vermittlung von Kenntnissen über die Wirkung von Bewegung, Richtung, Form und Farbe zum Ziel haben. Primär stand aber der persönliche Ausdruck im Vordergrund, und der Mut, etwas von sich selbst zu geben.

Adelyne begann ihre Ausbildung 1939 in einem amerikanischen "Ableger" der deutschen Bauhausschule - dem Neuen Bauhaus in Chicago, das später zum Institute of Design wurde. Dort war sie Schülerin und Kollegin von Laszlo Moholy-Nagy, der dem Bauhaus eine führende Rolle innerhalb des Funktionalismus gab, am Übergang von Kunsthandwerk zu industrieller Formgebung. 

 

Ihre Tätigkeit in Schweden startete mit kürzeren Kursen an der Universität Stockholm und innerhalb des schwedischen Werkvereins. Die Übungen in ihren Kursen zielten darauf ab, das Selbstvertrauen der TeilnehmerInnen zu stärken und Geborgenheit in der Gruppe aufzubauen. 

1967 wurde eine Einführungswoche mit praktischen Übungen am Nationalmuseum organisiert. Im Rahmen dieser erzählte Adelyne von ihren Erlebnissen im Neuen Bauhaus und nach einer abschließenden Debatte wurde der Beschluss gefasst, die Lebende Werkstatt als Ausbildung in Stockholm zu starten.

 

Die Ideen hinter der Bauhausmethode sollten zur Entfaltung der schöpferischen Fähigkeiten beitragen und wurden folgendermaßen formuliert:

 

  • Stimulierung des Selbstvertrauens der TeilnehmerInnen

  • Vermeidung konventioneller Denkmuster

  • Wegbereiten für eigene Erfahrungen  

 

 

Als Adelyne 1979 verstarb war sie als Gründerin der Lebenden Werkstatt bekannt. Mit ihrem Kunstunterricht hatte sie eine wichtige Tradition nach Schweden gebracht - die Bauhausmethode, die zuvor hauptsächlich unter Kunsthistorikern und Architekten bekannt gewesen war. 

 

Durch ihre demokratische Färbung hat die Methode etwas Amateurhaftes und leicht Zugängliches, was sie von anderen Schulen unterscheidet. Das ist ein Paradox, denn die Lebende Werkstatt baut auf einem tiefen Gedankeninhalt und Ideen auf, die großteils neu und bahnbrechend für ihre Zeit waren.

 

Die zweijährige Methodenausbildung wird seit 1968 in Stockholm angeboten, aktuell an der                                               .

 

 

 

 

Quelle:

Människor är skapande! Olle Hallström. Mediaförlaget InterText. 1996

URL:  

"Children paint pictures which we and they enjoy tremendously. Grown-ups are afraid to paint because they wrongly believe that creative painting means only accurate draftmanship. Fear, inferiority feelings, lack of opportunity, time and encouragement are the greatest hindrances to self expression - be it speaking, singing, dancing, painting or just dressing.

 

Any one can paint!

 

Everyone has something to say!

 

Everyone has a different way of expressing himself. As he works creatively, he develops, becomes skillful, confident and more expressive."

 

                                                                                                       Adelyne Cross-Eriksson, Flugblatt San Francisco 1947

"people   are   creative"

Adelyne Cross-Eriksson 1905-1979

Little brother. Serigraphie, 1950.

A. Cross-Eriksson

Flugblatt, San Francisco, 1947

© 2018 by Lebende Werkstatt Wien

 

 

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